Heute war das Thema :
Der Widerstand im Nationalsozialismus und die Rolle der Kirche.
Als Widerstand gegen den Nationalsozialismus, auch antifaschistischer Widerstand, wird der Widerstand von Einzelpersonen wie Georg Elser, Gruppen wie der Roten Kapelle, des Attentats vom 20. Juli 1944, der Weißen Rose, den Edelweißpiraten oder des Kreisauer Kreises sowie Institutionen wie Gewerkschaften, Kirchen oder politischen Parteien im Deutschen Reich und den davon besetzten Staaten während der Zeit des Nationalsozialismus von 1933 bis 1945 bezeichnet. Zum Teil setzte der Widerstand lange vor der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 ein.
Religiös motivierter und kirchlicher Widerstand
Einzelne Vertreter verschiedener Kirchen prangerten in Predigten Judenverfolgung oder Konzentrationslager an und erhielten daraufhin Rede- und Schreibverbot oder wurden in KZs inhaftiert.
- Die Bekennende Kirche war eine Oppositionsbewegung evangelischer Christen; sie lehnte die Kirchengleichschaltung ab. Daneben leisteten einige Mitglieder wie Niemöller, Schneider, von Jan, Stöhr und Bonhoeffer passiven und aktiven Widerstand.
- Die Württembergische Pfarrhauskette, organisiert durch Theodor Dipper, war eine Untergrundorganisation evangelischer Pfarrer zur Rettung von Juden.
- Clemens August Graf von Galen, Bischof von Münster, kritisierte in Predigten die Rassenideologie Alfred Rosenbergs, die Gestapo und die Aktion T4 und konnte sogar erreichen, dass dieses Euthanasieprogramm zeitweilig gestoppt wurde.
- Der Berliner Dompropst Bernhard Lichtenberg setzte sich öffentlich für die verfolgten Juden ein und wandte sich, wie von Galen, gegen die systematische Ermordung unheilbarer Kranker.
- Der Kreuzkampf im Oldenburger Land des Bistums Münster war ein seltener Fall offenen Volkswiderstandes gegen die Nationalsozialisten. Nach dem Verbot der Kreuze in den Schulen brach 1936 ein derartiger Proteststurm aus, dass dieses Verbot schließlich wieder aufgehoben werden musste. Zu ähnlichen Ereignissen kam es nach dem Schulkreuzerlass des bayerischen Innenministers und Gauleiters Adolf Wagner 1941 in ganz Ober- und Niederbayern. Auch hier wurde der Erlass wenig später wieder zurückgenommen.
- Der Katholische Jungmännerverband (1938 aufgelöst) bezog im Wahlkampf 1933 gegen die NSDAP Stellung und widersetzte sich dem erzwungenen Rückzug aus dem Kirchenleben.
- Der Kölner Kreis war ein ziviler Widerstandskreis aus dem Umfeld des politischen Katholizismus.
- Junger Bundschuh war eine Fluchthelfergruppe, die hauptsächlich aus Katholiken bestand.
- Die Zeugen Jehovas beteiligten sich nicht an Wahlen; sie lehnten den Personenkult um Hitler (etwa den Hitlergruß) sowie eine Mitgliedschaft in den NS-Organisationen ab. Viele Zeugen Jehovas verweigerten den Wehrdienst. In großen Flugblatt-Verteilaktionen machten sie 1936/37 auf die Unterdrückung der Zeugen Jehovas in Deutschland aufmerksam.
- Die Mitglieder der Gemeinschaft der Siebenten Tags Adventisten Reformationsbewegung verweigerten, ebenso wie die Mitglieder der Christadelphians, den Wehrdienst .
- Die Vierergruppen waren Widerstandsgruppen, die im Sommer 1941 zeitgleich und unabhängig voneinander durch christlich geprägte Jugendliche in Hamburg, München und Wien entstanden.
- Hugolinus Dörr, ein katholischer Missionar, gründete die Saarländische Wirtschaftsvereinigung gegen die Eingliederung des Saarlands ins Deutsche Reich.
- Die Mitglieder der Weißen Rose (Hans Scholl, Sophie Scholl, Christoph Probst, Willi Graf, Alexander Schmorell) druckten und verteilten vom Juni 1942 bis zum Februar 1943 Flugblätter. Sie handelten nach eigener Aussage aus christlicher Überzeugung.
- Die Widerstandsbewegung Bethanien, 1933 gegründet von Cuno und Margarete Horkenbach, Reinhold Meyer und anderen (hauptsächlich aus der ehemaligen Dreifaltigkeitsgemeinde in Berlin-Kreuzberg), organisierte die Rettung zahlreicher Verfolgter des NS-Regimes.
- Vikar Ernst Moritz Roth betrieb aktive Gegnerschaft gegen die Nationalsozialisten in Dattenfeld. Die Folge waren der Entzug seiner Unterrichtserlaubnis und seine Versetzung.
- Die von Karl Ludwig Freiherr von und zu Guttenberg herausgegebenen Weißen Blätter boten bis 1943 Freiraum vor der Gleichschaltung, der bei der Sammlung des konservativen Widerstands zum Tragen kam.
- Provikar Carl Lampert trat gegen das NS-Regime auf und wurde hingerichtet, von der katholischen Kirche selig gesprochen.
Quelle: Wikipedia